Warum kleine Korrekturen im Kommen sind: Prof. Noah über alte und neue Methoden der Faltenbehandlung
Botulinumtoxin und Filler sind die Bestseller auf dem Markt der Faltenbehandlungen. Immer mehr Behandlungen und immer neue Produktvarianten sind in Deutschland zu verzeichnen. Das Angebot scheint vielen Verbrauchern undurchsichtig – sowohl in Bezug auf die Produkte und die Methoden als auch in Bezug auf die Anwender, also die Ärzte. Der Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie im Roten Kreuz Krankenhaus in Kassel, Prof. Ernst Magnus Noah, spricht über Botulinumtoxin, seine jahrelangen Erfahrungen und Patientenwünsche.
Botulinumtoxin ist seit zwölf Jahren als Faltenkiller auf dem Markt. Ein Grund zum Jubeln?
Noah: Tatsächlich ist es bereits zwölf Jahre her, dass Botulinumtoxin offiziell für die kosmetische Indikation der Zornesfalte zugelassen wurde. Vorher hatte es nur die Zulassung für die Neurologie. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) erteilte 2002 dem ersten Botoxpräparat der Firma Allergan die Zulassung. Und seitdem arbeite ich damit. In geübten Händen kann die Botoxbehandlung den Muskeltonus so beeinflussen, dass der mimische Stress für die Haut vermindert wird. Dadurch glättet sich das Gesicht, sieht entspannter und jünger aus.
Manche sprechen von einem Gift – wie gefährlich kann es also für unseren Organismus sein?
Noah: Wir spritzen den Wirkstoff in so geringen Mengen, dass er definitiv ungefährlich ist. Die Wirkung bleibt auf die Injektionsstelle begrenzt. Da Botulinumtoxin ein Eiweißstoff ist, wird er vom Körper vollständig abgebaut. Langzeitnebenwirkungen sind nicht bekannt.
Hat das Präparat Grenzen?
Noah: Ja, jedes Faltenbehandlungsmittel hat Grenzen – vor allem wenn es in ungeübten Händen landet oder zu viel verabreicht wird. Es ist auch keine Alternative zum klassischen Facelift.
Botox wird oft in Kombination mit Fillern angewendet – was muss man hier beachten?
Noah: Ich als Anwender muss natürlich auf die Qualität achten und die vom Hersteller empfohlenen und durch Studien belegten Einsatzgebiete. Beispielsweise gibt es Hyaluronsäure mit unterschiedlich großen Gelpartikeln, die dann für feinere Linien, tiefe Falten oder Volumenaufbau eingesetzt werden. Auch die Technik des Spritzens unterscheidet sich je nach Präparat.
Warum sehen dann manche Gesichter so „gemacht“ und unnatürlich glatt aus?
Noah: Jeder Behandler muss die Gesichtsanatomie ganz genau kennen und natürlich die Ursache für die jeweilige Falte oder den Volumenverlust. Durch Unkenntnis werden Filler falsch platziert und erzeugen dadurch unnatürliche Effekte und die sichtbare „Über-Korrektur“.
Was wünschen sich Ihre Patienten am häufigsten?
Noah: Den ursprünglichen Look wiederherzustellen und das möglichst natürlich – also einen fließender Übergang.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Ernst Magnus Noah
Hansteinstr. 29
34121 Kassel
Telefon: 05 61/30 86 45 01
www.noahklinik.de
(Foto: Mario Zgoll)
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