Was Betroffene tun können, um ihre Knochen zu stärken
Osteoporose ist eine typische Alterserscheinung, an der vermehrt Frauen erkranken. Bei den über 70-Jährigen ist fast jede zweite Frau betroffen, aber auch Männer zählen zu den Erkrankten. Neben genetischen Faktoren, Ernährung und körperlicher Fitness kann auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten verantwortlich für das Fortschreiten der Krankheit sein.
Wer bei sich Rückenschmerzen, eine Haltungsveränderung oder eine Verringerung der Körpergröße feststellt oder ohne starke Einwirkungen Knochenbrüche erleidet, sollte sich auf Osteoporose untersuchen lassen. Die Knochenkrankheit entsteht als Folge von Umbauprozessen im Körper.
Neben dem altersbedingten Abbau der Knochendichte wirkt sich bei Frauen der sinkende Östrogenspiegel nach den Wechseljahren negativ auf die Knochensubstanz aus. Weitere Risikofaktoren sind: eine familiäre Veranlagung, geringes Körpergewicht, hoher Alkohol- und Nikotinkonsum, wenig körperliche Bewegung sowie Schilddrüsenprobleme.
Langzeitmedikation prüfen
Osteoporose kann unter Umständen verstärkt werden durch Antidepressiva, Arzneimittel, die die Säureproduktion im Magen hemmen, Medikamente gegen Schilddrüsenüberfunktion und Medikamente, die nach einer Brustkrebserkrankung verordnet werden. Bei diesen Vorerkrankungen lohnt es sich, das Thema Osteoporose mit dem Arzt zu besprechen.
Auch einige Diabetesmedikamente und blutdrucksenkende Mittel erhöhen die Gefahr zu stürzen. Ab drei Medikamenten täglich lohnt es sich, eine Langzeitmedikation regelmäßig kritisch vom Apotheker prüfen zu lassen und gegebenenfalls Präparate in Absprache mit dem Arzt zu wechseln.
Um ältere Patienten mit Osteoporose vor Knochenbrüchen zu schützen, ist eine Sturzprophylaxe sinnvoll. Vor allem Beruhigungsmittel mit langer Wirkungszeit beeinträchtigen die Trittsicherheit und das Gleichgewicht. Mögliche Stolperfallen in der Wohnung sollten beseitigt werden.
Muskeln stärken, ausgewogen ernähren
Osteoporose ist kein unabwendbares Schicksal, denn Patienten können eigenständig vorbeugen. Bewegung und Muskelstärkung sind ebenso wichtig wie eine ausgewogene, proteinreiche Ernährung. Oft ist der Knochenabbau Folge eines Mineralstoffmangels. Für gesunde Knochen müssen dem Körper daher ausreichend Calcium und Vitamin D zugeführt werden. Sollte eine ausgewogene Ernährung nicht genügen, können Patienten in Absprache mit dem Arzt nachhelfen. Wichtig ist hierbei, die richtige Dosierung zu finden.
Tipp
In der Apotheke erhalten Patienten jederzeit Aufklärung über Vorbeugungsmaßnahmen oder auch eine Beratung zur sicheren und richtigen Einnahme von Arzneimitteln, die bei diagnostizierter Osteoporose vom Arzt verordnet werden.
Mit Sport vorbeugen
Wie viel Knochenmasse auf- oder abgebaut wird, ist abhängig vom Alter und körperlichen Erkrankungen und der täglichen Lebensführung. Wer etwas für seine Knochen tun möchte, sollte regelmäßig Sport treiben. Ideal ist Joggen, da die Erschütterungen notwendige Anreize für die Knochen darstellen, mehr Masse aufzubauen. Wer weniger ausdauernd ist, versucht es mit Walking, Bergwandern, Schwimmen oder Radfahren. Zusätzliche Krankengymnastik verringert die Schmerzen, stärkt die Muskulatur, stabilisiert die Gelenke und entlastet das Skelett. Wer schon an Osteoporose erkrankt ist, sollte die medikamentöse Behandlung durch eine spezielle Osteoporose-Gymnastik ergänzen. Auch hier ist es entscheidend, dass die Übungen regelmäßig, am besten täglich, durchgeführt werden. Da Bewegung den Knochenstoffwechsel anregt, kann zudem vermehrt Kalzium in den Knochen eingebaut werden. Achten sollte man deshalb auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D, enthalten in Obst und Gemüse, Milch, Milchprodukten, Nüssen, Samen und Mineralwässern.
(Foto: (c) Robert Kneschke – Fotolia.com)
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