Wissenschaftler der Universität von Birmingham in England haben jetzt einen antimikrobiellen, beschichtenden Überzug für Stahl- und Plastikflächen erfunden. Er tötet Bakterien nach Angaben des Herstellers schneller als herkömmliche Methoden, die Krankenhäuser gegen resistente Keime anwenden: etwa auf Türklinken, Treppengeländern, Toiletten oder auf allem, was Menschen mit Händen berühren.
Weltweit sterben Patienten, wenn sie sich mit antibiotikaresistenten Bakterien in Krankenhäusern infizieren. Das könnte jetzt ein Ende haben. Denn die Erfinder, angeführt von Dr. Felicity Cogan vom Institut für Mikrobiologie und Infektionen an der Universität von Birmingham, versprechen, dass die Wunder-Beschichtung binnen 45 Minuten die gefährlichen Erreger eliminiere. Bisherige Methoden brauchten dazu 24 Stunden.
„Einschneidende Technologie“
„Trotz steigender Sterilisierungen und Erziehungskampagnen sind Infektionen in Krankenhäusern noch nicht ausgelöscht und die Anhäufung von Bakterien auf häufig berührten Oberflächen bleibt der Schlüssel in der Infektionsübertragung“, sagt Dr. Felictiy de Cogan. Graeme Foster, leitender Manager beim gleichnamigen Hersteller des Mittels, ergänzt: „NitroPep ist eine neuartige, kosteneffiziente und einschneidende Technologie, um antimikrobielle Tätigkeiten auf vielerlei Oberflächen zu binden, was wir als zukünftige Lösung für ein globales Problem sehen.“
Bakterien und Keimen den Kampf angesagt
Bevor sie die Idee zusammen mit dem heutigen Geschäftsvorstand des enstandenen Unternehmens, Jake Requard, umsetzten, gab es einen umfangreichen Versuch: Forscher der Universität, die Royal Navy und das Königliche Center für Verteidigungsmedizin nutzten dazu ein Reserveschiff der königlichen Flotte. Manche Türklinken und weitere Stahlteile ummantelten sie, manche sparten sie dabei aus. Ein wöchentlicher Abstrich mit einem Tupfer lieferte dann nach elf Monaten Gewissheit, dass die Ummantelung wirksam gegen fünf Bakterienarten ist: Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Enterococcus, Pseudomonas aeruginosa und Eschirichia coli – dies sind die typischen Krankenhauserreger. „Die antimikrobielle Beschichtung wird durch einen Prozess angewandt, den man Nitrierung nennt“, erklärt Ruth Ashton, Kommunikationsmanagerin der Universität von Birmingham in der Abteilung Enterprise, auf Anfrage von Vitales Nordhessen.
Foto: sudok1/stock.adobe.com
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