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Experten in der Region

Schmerzklinik bietet Hilfe aus zwei Welten

Dr. Andreas Böger mit einem Patienten in der Spiegeltherapie. Bei dieser „Imaginationstherapie“ betrachtet der Betroffene seine gesunden Gliedmaßen im Spiegel und bewegt sie. Das Spiegelbild soll dem Gehirn vortäuschen, es handele sich um die kranke Extremität. Foto: DRK Kliniken NordhessenDas Schmerzzentrum an den DRK-Kliniken Nordhessen in Kassel heißt jetzt Klinik für Schmerzmedizin, Manuelle Therapie und Naturheilkunde. „Naturheilkundliche Therapien bieten uns heutzutage eine Vielzahl neuer Ansatzpunkte, um den Ursachen des Schmerzes auf den Grund zu gehen. Das soll sich auch im Kliniknamen widerspiegeln“, erklärt Dr. Andreas Böger, Chefarzt der umbenannten Klinik, diesen Schritt. Schmerzpatienten erhalten somit Hilfe aus beiden Welten – die der traditionellen und die der komplementären Medizin.

Ein Bauchladen voll neuer Hoffnungen
Komplementärmedizinische Ansätze sind im klinischen Alltag der DRK-Kliniken Nordhessen längst angekommen. Manuelle Therapien, Osteopathie, Entspannungsübungen, Chinesische Medizin oder klassische Naturheilverfahren bilden eine ernstzunehmende Ergänzung zur Schulmedizin. Welche Behandlungsform zum Einsatz kommt, entscheidet an den DRK-Kliniken Nordhessen ein fachübergreifendes Team aus Ärzten, Physiotherapeuten und Psychologen. Die Schmerzexperten entwickeln auf Grundlage einer sorgfältigen Untersuchung ein auf den Patienten zugeschnittenes Therapiekonzept. Dabei steht den Schmerzexperten ein ganzer „Bauchladen“ an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. QiGong, Gua-Sha-Massagen oder die Spiegeltherapie, die das menschliche Gehirn überlistet, haben ebenso ihre Daseinsberechtigung wie Schmerzmedikamente oder die therapeutische Lokalanästhesie. „Bei der Therapieentwicklung versuchen wir zunächst, alle sanften Verfahren auszuschöpfen“, fasst Böger eine wichtige Maxime der Klinik zusammen.

Böger: zu viele Schmerzmittel und Operationen
Laut Böger werden noch viel zu viele Patienten mit Schmerzmitteln ruhiggestellt oder zu schnell operiert, insbesondere bei Rückenschmerzen. Der Ansatz der Interdisziplinären Multimodalen Schmerztherapie wird von der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. als eine der wichtigsten Errungenschaften der letzten 25 Jahre bezeichnet. Laut einer Studie der Krankenkasse Barmer GEK wird aber nur jeder Fünfte tatsächlich multimodal, also koordiniert und fachübergreifend, therapiert. Deswegen empfiehlt Böger: „Wenden Sie sich als chronischer Schmerzpatient an eines der großen Schmerzzentren in Deutschland und holen Sie eine Zweitmeinung ein.“ Viele Kliniken bieten zusammen mit Krankenkassen spezielle Zweitmeinungsangebote vor Operationen des Bewegungsapparats an, wie die Klinik für Schmerzmedizin, Manuelle Therapie und Naturheilkunde in Kassel zusammen mit der Techniker Krankenkasse.

(Foto: DRK Kliniken Nordhessen)

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