Geräusche richtig aufnehmen und verstehen, die Umwelt vollständig erfassen und mit anderen kommunizieren, sich besser orientieren und sicher fühlen: Wer gut hört, fühlt sich gut und hat mehr vom Leben. Doch was tun wenn Hörminderungen die Lebensqualität beeinflussen? Wo liegen die Ursachen?
Wer schlecht hört, fühlt sich meist gehemmt oder ausgeschlossen. Akustische Signale werden abgeschwächt, verändert oder teilweise gar nicht mehr wahrgenommen. Hörstörungen können angeboren sein, sich durch äußere Einflüsse wie Lärmbelästigung oder Knalltraumata und innere Einflüsse wie Infektionen oder Tumoren entwickeln. „Betroffen sein kann ein Ohr oder auch beide Ohren“, sagt Aline Lengemann, Hörgeräte-Akustik-Meisterin und Audiotherapheutin bei Hess Hören. Je nach Ursache kann sie plötzlich und nur vorübergehend auftreten oder sie setzt schleichend ein und wird mit der Zeit zu einem dauerhaften Hörproblem. Bei einem Hörsturz beispielsweise kann eine Hörminderung akut auftreten. Altersschwerhörigkeit dagegen stellt sich schleichend ein.
Immer mehr junge Menschen sind betroffen
In den letzten Jahren sind auch vermehrt junge Menschen als Folge einer hohen Lärmbelastung von Schwerhörigkeit betroffen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört die Schwerhörigkeit in den Industrienationen zu den sechs häufigsten Erkrankungen. Häufig kommt zu einer Schwerhörigkeit auch eine Fehlhörigkeit hinzu. Dabei kommen Wörter und Sätze bei den Betroffenen verzerrt oder verfälscht an. „Betroffen sind dabei vor allem die Konsonanten der Sprache. Sie sind einfach wie ausradiert“, sagt Lengemann. „Werden die Konsonanten als Bedeutungsträger der Sprache schwach oder gar nicht wahrgenommen, entsteht der berühmte Cocktailparty-Effekt.“
Betroffene können beispielsweise aus einem Wortfetzen wie „…isch“ das Wort „Tisch“ oder „Fisch“ schließen. Das Zuhören wird so nicht nur zu einer Anstrengung, sondern auch zu einem Ratespiel. Je lauter es in der Umgebung ist, umso schwieriger wird es, aus den Sprachfetzen den genauen Wortlaut herauszuhören. „Anfangs mag das amüsant sein. Doch mit der Zeit verunsichern und belasten die häufigen Missverständnisse“, sagt Lengemann. Eingeschränktes Hören bedeutet immer eine Einschränkung der Lebensqualität. Nicht nur die alltägliche Kommunikation stellt ein Problem dar, sondern sie schränkt auch das soziale Leben ein. Im schlimmsten Fall kann sie zu Vereinsamung, Depressionen und Demenz führen.
Passende Lösung für eine sensible Angelegenheit
Jeder sollte bewusst auf sein Hörvermögen achten. Mit einem Hörtest kann ein HNO-Arzt oder Hörakustiker die Hörfähigkeit prüfen. Weitere Tests geben dem HNO-Arzt Hinweise auf die Ursachen. Es gibt viele verschiedene Therapiemöglichkeiten, um Schwer- und Fehlhörigkeit zu behandeln. „Hören ist eine sensible Angelegenheit. Ein gutes Hörvermögen ist eine Kostbarkeit“, sagt Lengemann. Deshalb sollten Hörsysteme zum Einsatz kommen, wenn das Gehör nicht mehr ausreichend gut funktioniert. Moderne Systeme mit Hochleistungsprozessoren passen sich den Gesprächssituationen an und reduzieren die Umgebungsgeräusche und verhelfen so zu einem Mehr an Lebensqualität.
(Foto: istockphoto.com)
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