Sicher zum Gipfel Was Sie bei Notfällen in den Bergen tun können Von Helga Kristina Kothe Die Berge sind wunderschön. Für manche der schönste Ort, den sie sich vorstellen können. Man ist eins mit sich und der Natur, fernab von Alltag und Trubel. Wanderer schätzen diese Erfahrung. Doch die Einsamkeit birgt Risiken: Schnell kann das Wetter wechseln, plötzlicher Sturm, Regen oder Hitze, ein Sturz oder ein Unfall können die Bergtour rasch beenden. Wichtig ist es dann, für den Notfall ausgerüstet zu sein. „Der Zeitfaktor spielt in den Bergen eine wichtige Rolle. Viele Wunden müssen innerhalb weniger Stunden versorgt werden, aber der nächste Arzt ist nicht schnell genug erreichbar“, sagt Dr. Ursula Marschall von der Barmer GEK. Dann sei schnelle Hilfe gefragt, die am besten ein Begleiter vor Ort leisten könne. Wunden versorgen Erste Hilfe wird am häufigsten bei der Wundversorgung nötig. Wunden schnell zu versorgen, hilft nicht nur Beschwerden zu lindern, sondern ermöglicht auch eine Rückkehr von der Wandertour und minimiert das Infektionsrisiko. Ist die Wunde stark verschmutzt, sollte sie zunächst mit klarem Wasser ausgewaschen werden – dazu kann man das mitgenommene Mineralwasser benutzen. Hilfreich ist es auch, ein Desinfektionsmittel 14 | Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit Wandern durch fast unberührte Natur, umgeben von einem faszinierenden Bergpanorama – viele zieht es in ihrer Freizeit ins Gebirge. Seine Einsamkeit und Unerschlossenheit kann jedoch Probleme mit sich bringen – vor allem dann, wenn Wanderer in Notlagen geraten. Lesen Sie, was Sie für die Erste Hilfe dabei haben sollten. im Rucksack zu haben, um eine Wunde weiterhin zu behandeln. Anschließend wird sie mit einem Pflaster verschlossen. Körper abkühlen Ein anderes Problem, mit dem viele Wanderer zu kämpfen haben, sind die Auswirkungen von Hitze auf den Körper. Es kann zur Hitzeerschöpfung oder zum Hitzekollaps kommen. Ursache ist die fatale Kombination aus feuchter Hitze, zu wenig Trinken und körperlicher Belastung. Durch starkes Schwitzen kommt es zu einem starken Wasser und Mineralienverlust, der ausgeglichen werden muss. Deshalb: Ausreichend zu trinken einpacken und die Flüssigkeit in kleinen Schlucken zu sich nehmen, am besten bei einer längeren Pause im Schatten. Kommen Schwindel und Pulsrasen hinzu: flach auf den Rücken und die Beine hoch legen. Ein Hitzschlag, bei dem der Körper nicht mehr genügend Wärme an die Umgebung abgeben kann, ist ein ärztlicher Notfall: Innerhalb von wenigen Stunden entsteht ein Wärmestau und es besteht akute Lebensgefahr. Begünstigt wird er durch enge, luftundurchlässige Kleidung. Im Akutfall: den Körper langsam abkühlen, hierbei helfen nasse Tücher auf Bauch und Waden, und nach Möglichkeit versuchen, ärztliche Hilfe zu rufen. Mit Kleidung schützen Auch die richtige Kleidung kann einigen Problemen in den Bergen vorbeugen: Sie sollte vor allem atmungsaktiv, wasser- und winddicht sein. Im Übrigen gehören Mütze, Schal, Handschuhe, eine regenfeste Hose und ein Fleeceshirt gegen Kälte in den Rucksack. Und daran denken: Auch bei kaltem Schmuddelwetter kommt man beim Aufstieg leicht ins Schwitzen. Hat man die Herausforderung gemeistert, führen feuchte Kleidung Vital und gesund Die kleine Wander-Apotheke Das sollten Wanderer auf jeden Fall bei Tagestouren im Rucksack dabei haben: • Pflaster, elastische Binden, Mullbinden • Wunddesinfektion • Kompressen • Schmerzmittel • Salbe gegen Schwellungen • Dreieckstuch • Rettungsfolie • UV-Schutzmittel Foto: © Jens Ottoson - Fotolia.com
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