Zum Thema: Gesundheit fördern Dr. Heidemarie Krüger ist Personalberaterin in Kassel. D is K Li Liebe b L Leserinnen i und Leser, „Gesunde Unternehmen leben länger“ lautete kürzlich der Titel einer Tagung zum „Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements“ (BGM), um im Wettbewerb zu bestehen. Gemeint sind die Rahmenbedingungen, um Leistungs- und Einsatzbereitschaft von Mitarbeitern zu erhalten und zu fördern. Doch es reicht nicht, die erkannte Notwendigkeit empirisch zu erfassen und festzustellen, dass die Führungskräfte wieder einmal für die Umsetzung verantwortlich sind. Der Wille mag da sein, es fehlt allein ein konkretes und breites Angebot. Eines, das schnell, effektiv und ohne großen Aufwand in der Freizeit, besser aber in der Arbeitszeit von den Führungskräften aktiv genutzt und damit Mitarbeitern vorgelebt wird. Stressbewältigung heißt schon, die Symptome zu behandeln. Der Bedarf an Aktivitäten zur Prävention ist größer. Es gilt beispielsweise die Arbeitssituation als Ganzes zu betrachten. Luft, Licht und Geräusche sind für einen angenehmen Arbeitsplatz genauso wichtig wie kostenloses Obst und gesunde Getränke. In zweifacher Hinsicht sind die Rahmenbedingungen in den Unternehmen zu verbessern: Zum einen bestimmte schon immer das Angebot (in den Unternehmen) die Nachfrage (der Mitarbeiter). Zum anderen ist ein zielgruppenspezifisches Angebot zu entwickeln. Eine andere Studie der Barmer zur Gesundheitskompetenz der Mitarbeiter hat ergeben, dass die Annahme eines solchen Angebots von Alter und Geschlecht abhängig ist. Was sie annehmen, ist das, was ihnen Freude macht und wie es ihre familiäre Zeit erlaubt. Ob Fitness- oder Ruheraum während der Arbeitszeit oder Gutscheine für Aktivitäten mit Kindern oder Partner in der Freizeit – es kann zur Prävention kreativ im Detail nie genug getan werden. n Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 45 fragt. In rund 70 Prozent der Unternehmen liegt die Verantwortung für gesundheitsfördernde Maßnahmen bei der Geschäftsführung, dem Vorstand oder den Führungskräften. Einen besonders hohen Stellenwert hat das BGM in zwölf Prozent der befragten Unternehmen: Diese haben eigens Mitarbeiter für die Umsetzung der Aufgaben der Gesundheitsförderung freigestellt. Gesundheitsförderung stärken Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Förderung der Prävention auf den Weg gebracht. Danach soll die gesetzliche Krankenversicherung ab 2014 rund 150 bis 180 Millionen Euro jährlich mehr für die Vorsorge bereitstellen. Mit der gesetzlichen Neuregelung Der Schlüssel zum Unternehmenserfolg sind gesunde und motivierte Mitarbeiter. werden Ausgaben der Krankenkassen für Präventionszwecke auf sechs Euro je Versicherten erhöht. Eine beim Bundesministerium für Gesundheit eingerichtete Ständige Präventionskonferenz soll der Verständigung auf gemeinsame Gesundheitsförderungs und Präventionsziele dienen. Dazu sagt Rothmaier: „Die geplante Aufwertung von Prävention und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz ist richtig. Vielerorts steigen die Anforderungen und Belastungen in den Betrieben und mit ihnen auch die vor allem psychisch bedingten Fehlzeiten.“ Schwer tue man sich dagegen mit der etwas pauschal wirkenden Verdopplung der entsprechenden Ausgaben von derzeit knapp drei auf sechs Euro je Versichertem. Schließlich sei Gesundheitsförderung nicht nur ein Thema für Krankenkassen, sondern gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Bei der Präventionsfinanzierung müssten daher auch Bund, Länder und Kommunen sowie die private Krankenversicherung in die Pflicht genommen werden“, sagt Rothmeier. n Immer mehr Arbeitnehmer brauchen eine Reha Die Zahl derjenigen steigt, die eine medizinische Rehabilitation brauchen, um wieder fit für den Job zu werden. Im Jahr 2012 wurden 1,1 Millionen dieser Rehas genehmigt. Das sind etwa 25 Prozent mehr als 2005. Das geht aus einer Statistik der Deutschen Rentenversicherung (DRV) hervor. Mehr als jeder Dritte erhält medizinische Reha-Leistungen aufgrund gesundheitlicher Beschwerden an Skelett, Muskeln oder Bindegewebe. Der Anteil dieser Erkrankungen ist jedoch leicht rückläufig. Vermehrt werden psychische Erkrankungen diagnostiziert. Neben der medizinischen Rehabilitation gibt es die berufliche Reha. Davon haben im Jahr 2012 rund 270 000 Versicherte profitiert – etwa durch eine Umschulung für einen anderen Beruf oder einen Arbeitsplatzumbau, um weiter arbeiten zu können. Die Zahl der Reha-Anträge ist deutlich gestiegen: seit 2005 um rund 461 000 auf 2,1 Millionen. HKK
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