Vital und gesund Rund 1,8 Millionen Deutsche leiden unter Herzschwäche Wenn die PUMPE Von Helga Kristina Kothe schlapp macht Die Puste geht schnell aus. Das Atmen fällt schwer. Man nimmt an Gewicht zu. Die Beine werden schwer und schwellen an. Nachts kommen Panikattacken und Schweißausbrüche dazu. An Schlaf ist nicht zu denken. Und wenn, dann nur im Sitzen. So fühlt es sich an, wenn das Herz zu schwach ist, um mit voller Kraft zu arbeiten und den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Für viele Betroffene ist die Ursache dieser Symptome unerklärlich. Dass sie an einer Herzschwäche leiden, bleibt oft lange unerkannt. Nach Schätzungen von PD Dr. Ardawan Rastan leiden rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland unter der Herzinsuffizienz. Jedes Jahr erkranken 300 000 Patienten neu. Etwa 75 Prozent der Betroffenen sind Männer. Früherkennung wäre daher wichtig. Wird eine Herzschwäche zu spät erkannt, macht die Pumpe irgendwann schlapp. „Die Sterblichkeitsrate der Herzinsuffizienz liegt je nach Schweregrad bei bis zu 50 Prozent im ersten Jahr nach Diagnosestellung. Also weitaus höher als bei nahezu jedem Krebs“, erläutert der Mediziner weiter. 36 | Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit Wer beim Treppensteigen bereits nach wenigen Stufen Atemnot verspürt, sollte das nicht verharmlosen. Häufig steckt eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) dahinter. Die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg bietet Patienten alle Optionen der Diagnose und Therapie an, diese gefährliche Krankheit zu erkennen und die Beschwerden zu bessern. Denn heilbar ist die Herzschwäche meist nicht. Der Chefarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Herz- und Kreislaufzentrum in Rotenburg erklärt, was bei einer Herzschwäche passiert: „Der entkräftete Herzmuskel schafft es nicht mehr, bei körperlicher Belastung genügend sauerstoffreiches Blut in die Muskulatur und die Organe zu pumpen. Zudem kann sich das Blut wegen der verringerten Pumpkraft bis in die Lunge zurückstauen und dort zu Flüssigkeitseinlagerungen führen, sodass der eingeatmete Sauerstoff nur noch unter erschwerten Bedingungen in das Blut übergeht.“ Atemnot ist ernst zu nehmendes Warnsignal Atemnot ist in vielen Situationen eine völlig normale Körperreaktion – zum Beispiel für einen Sportler, der mehrere Minuten schnell einen steilen Berg hinaufläuft. „Hellhörig sollte man bei einer deutlich verstärkten Atmung werden, wenn diese bereits bei leichten Belastungen auftritt: bei Spaziergängen, leichter Gartenarbeit oder beim Treppensteigen“, erklärt Rastan. Eine Herzschwäche ist tückisch: „Sie kann sich schleichend über Wochen, Monate oder Fotos: HKZ
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