Allzeit gute Fahrt Regelmäßig Blutzucker-Check mindert das Unfallrisiko Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 25 Mobilität ist für Diabetiker ebenso von großer Bedeutung wie für alle anderen. Sie verursachen beim Autofahren – das zeigt die Statistik – nicht häufiger Unfälle als andere Fahrer. Aber: „Tritt beim Fahrer eine Unterzuckerung auf, kann dies die Konzentration erheblich stören. Schlimmstenfalls verliert der Fahrer sogar das Bewusstsein“, warnt Diabetologe Dr. Hermann Finck von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Bei von Diabetikern verschuldeten Unfällen ist eine Unterzuckerung häufig Ursache. „Eine Wahrnehmung der Unterzuckerung ist deshalb Voraussetzung für die Fahreignung.“ Es sei besonders wichtig, Diabetiker so zu schulen, dass sie eine Unterzuckerung frühzeitig erkennen können. Anzeichen von Unterzuckerung Zu den Symptomen einer Unterzuckerung gehören Schweißausbruch, Zittrigkeit, schneller Puls, plötzlicher Heißhunger, Konzentrationsstörungen, Sehstörungen bis hin zu Lähmungserscheinungen. Menschen mit Diabetes sollten besonders darauf achten, sich ausgewogen zu ernähren und körperlich aktiv zu sein. Denn: „Alle diese Faktoren beeinflussen die Stoffwechseleinstellung beim Diabetes mehr als bei anderen Krankheiten“, erklärt Finck. Darüber hinaus sollten Diabetiker ihren Stoffwechsel regelmäßig kontrollieren – auch in Hinblick auf die Verkehrssicherheit: „Nur Diabetiker, die kompetent mit ihrer Erkrankung umgehen können und ein großes Verantwortungsbewusstsein haben, sollten Auto fahren.“ Alle zwei Stunden Pause machen Bei längeren Autofahrten rät die DDG, alle zwei Stunden anzuhalten um zu messen. Sobald sich eine Unterzuckerung bemerkbar macht, nimmt der Fahrer am Besten schnell wirkende Kohlenhydrate wie Traubenzucker, Obstsaft oder Softdrinks zu sich. Erst wenn der Blutzucker wieder einen normalen Level erreicht, sollte die Fahrt fortgesetzt werden. Patienten mit Diabetes, die ihre eigene Unterzuckerung nicht wahrnehmen können, haben ein schwerwiegendes Problem hinsichtlich der Fahreignung. „Wer innerhalb eines Jahres zwei Mal im Wachzustand so stark unterzuckert war, dass er fremde Hilfe benötigt hat, ist als Autofahrer ungeeignet“, sagt Finck. Allerdings lässt sich die Fahreignung durch Maßnahmen wie das Unterzuckerungs Wahrnehmungstraining, eine Änderung der Therapie sowie vermehrte Blutzuckerselbstkontrollen in der Regel wieder herstellen. Fincks Fazit: „Wenn Diabetespatienten die Anzeichen einer Unterzuckerung sicher erkennen, steht dem Autofahren nichts entgegen. Die Mehrzahl erfüllt die Anforderungen an das sichere Führen von Kraftfahrzeugen als Privatkraftfahrer und auch als Berufskraftfahrer.“ Tipp: Es ist ratsam, vor Antritt einer Autofahrt den Blutzucker zu messen. Dies gilt besonders für Patienten, die Insulin spritzen. Experten empfehlen, dass der Blutzucker etwa bei 6,2 Millimol pro Liter oder 120 mg/dl liegen sollte. NH n Treiben Sie täglich Sport Tägliche Bewegung wie Spazierengehen oder Gartenarbeit kann den Stoffwechsel ankurbeln und den Zucker im Blut „verbrennen“. Sport kann auch dazu beitragen, eine erhöhte Insulinresistenz in den Zellen zu vermeiden. Bevor Sie ein Fitnessprogramm starten, sollten Sie sich untersuchen lassen. Dies ist wichtig, wenn Sie über 35 Jahre alt sind oder andere gesundheitliche Probleme außer Diabetes haben. Zusätzlich zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels kann Bewegung dazu beitragen: ● Stress zu reduzieren ● die Vitalität zu steigern ● besser zu schlafen ● Gewicht zu reduzieren und zu halten ● den Muskeltonus und die Kraft zu erhöhen ● das Risiko, brüchige Knochen zu entwickeln, zu reduzieren ● Blutzucker und Blutfettwerte (Lipide) besser zu kontrollieren Foto: istockphoto.com
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