Anzeige. Die Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel ist Deutschlands größtes und ältestes Zentrum für die Behandlung von Parkinsonsyndromen und Bewegungsstörungen wie Restless Legs Syndrom. In diesem Jahr feiert die Klinik ihr 80-jähriges Bestehen. Seit vielen Jahren setzt die Klinik Akzente mit intensiver Forschungsarbeit.
In den nächsten 30 Jahren wird sich die Zahl der Parkinson-Patienten in Deutschland auf mehr als eine halbe Million verdoppeln. Das schätzen die Experten der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel. „Ab dem 70. Lebensjahr ist jeder 200. betroffen, ab dem 80. mehr als jeder 200.“, sagt Univ.-Prof. Dr. Claudia Trenkwalder, die seit 2003 die international anerkannte neurologische Fachklinik für die Behandlung von Morbus Parkinson leitet.
Anerkannte Forschungsarbeit
Forschung hat in der Spezialklinik Tradition. Bereits in den 1960er-Jahren war sie das erste Studienzentrum, um Levodopa, das erste wirksame Parkinson-Medikament, zu testen. Seitdem nimmt die Klinik kontinuierlich an Studien teil, bei denen neue Medikamente an Patienten untersucht werden. Dabei kooperiert sie mit renommierten Kliniken und Stiftungen, darunter die Michael J. Fox Foundation und das Kompetenzzentrum Parkinson (KNP) in Marburg. Davon profitieren die Patienten, denn neueste Forschungsergebnisse werden in den Therapien umgesetzt.
Aktuell beteiligt sich die Klinik an der „Parkinson’s Progression Markers Initiative“ (kurz: PPMI). Ziel ist es, Biomarker ausfindig zu machen, die bereits vor Ausbruch der Erkrankung Hinweise auf Parkinson geben. Im Fokus stehen die nicht-motorischen Symptome wie die REM-Schlafstörungen, die bereits lange vor den typischen Bewegungsstörungen auftreten können. Störungen der REM-Schlafphasen sind ein spezifischer Marker für Parkinson, mehr noch als Riechstörungen.
REM-Schlafstörungen auf der Spur
„Gefährdet sind Menschen, bei denen REM-Schlafstörungen im Alter von etwa 50 Jahren auftreten“, sagt Trenkwalder, die als führende Forscherin zum menschlichen Schlafverhalten gilt. Typisch seien lautes Reden, Schreien, Treten und heftiges Bewegen in der Traumschlafphase. Etwa die Hälfte aller Betroffenen, zeige diese Traumschlafverhaltensstörung.
Seit 2011 hat die Klinik 40 Teilnehmer in die weltweit größte Langzeitstudie PPMI eingebracht. Weltweit beteiligen sich 30 Zentren mit 400 Teilnehmern. Aus Deutschland sind zwei Parkinson-Zentren, Kassel in Kooperation mit der Uni-Klinik Marburg und Tübingen, involviert. „Die Studie soll Erkenntnisse liefern, die Erkrankung, früh zu diagnostizieren und einzudämmen“, sagt Oberärztin Prof. Dr. Brit Mollenhauer, die dem Forschungsbereich der Klinik ein Gesicht gibt.
Unter den Studien sind auch andere innovative Langzeitstudien. 2009 startete das DeNoPa-Projekt. Ziel ist es, den Langzeitverlauf von den ersten Symptomen an zu verfolgen. „Wir wollen mehr über die individuell unterschiedlichen Verlaufsformen erfahren“, sagt Trenkwalder. Ebenso suche man nach Biomarkern in der Gehirnflüssigkeit oder im Blut, die Hinweise auf Parkinson geben.
Von der Michael J. Fox-Foundation ausgezeichnet
„In den vergangenen Jahren wurde bei uns intensiv im Bereich der Biomarker geforscht. Dabei steht die Suche nach einem Test im Mittelpunkt, anhand dessen man den Beginn oder das Risiko für eine Parkinson-Erkrankung bestimmen kann“, fasst Mollenhauer das Bestreben der Klinik zusammen.
Für die hohe Qualität ihrer Studienarbeit wurde sie jetzt von der Michael J. Fox-Foundation, mit der die Klinik seit zehn Jahren zusammenarbeitet, als „Gold Star Site“ ausgezeichnet. Die Kasseler Fachklinik ist eines von fünf Zentren weltweit und eines von zwei Zentren in Europa, das diese Auszeichnung in den Händen hält. „Es ist eine Leistungsanerkennung unserer Forschungsarbeit“, resümiert Trenkwalder.
Die Lebensqualität verbessern
Parkinson früh erkennen, Symptome und Lebensqualität verbessern, das sind die Ziele von Diagnose und Therapie. In der Diagnostik setzt die Klinik auf moderne Methoden wie die Hirnparenchymsonographie oder Kernspintomographie-Verfahren. In der Therapie werden neben Medikamenten auch Hirnschrittmacher in Kooperation mit der Neurochirurgischen Klinik – UMG Göttingen und die Apomorphin-Pumpen-Therapie, die durch gleichmäßige Zufuhr von Apomorphin die On/Off-Phasen bei Parkinson reduziert, eingesetzt.
Darüber hinaus gehören Psycho-, Physio- und Ergotherapie, Logopädie, die BIG-Therapie, um alltägliche Bewegungsmuster zu trainieren, Entspannungstechniken wie Tai Chi und Sport wie Nordic Walking zum ganzheitlichen Therapiespektrum. „Sport wurde lange in der Therapie unterschätzt. Je früher man beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten“, sagt Trenkwalder. Mit Sport könnten Patienten ihrer Krankheit aktiv begegnen.
Motorische Fähigkeiten fördern
Angeboten wird auch die Multimodale Komplextherapie, die die motorischen Fähigkeiten so weit wie möglich fördert. Besonderheit: Die Behandlung wird individuell an die Bedürfnisse des Einzelnen angepasst. Hierzulande wird die Therapie selten angeboten, da sie mit viel Aufwand verbunden ist.
Es ist ein interdisziplinärer Behandlungsansatz: Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Psychotherapeuten kooperieren eng mit Ärzten und Pflegeteams. „In Abstimmung mit den Ärzten und der medikamentösen Therapie können wir durch intensives Training motorische Pläne im Gehirn, die durch die Erkrankung schlechter abrufbar sind, wieder zugänglich machen“, sagt Pia Pohl, Leiterin der Funktionstherapie.
Die Elena-Klinik feiert ihr 80-jähriges Bestehen
Die Paracelsus-Elena-Klinik wurde 1937 durch Dr. Walther Völler unter dem Namen Königin Elena Klinik gegründet. Damals war sie das einzige Zentrum für Parkinson-Syndrome und Bewegungsstörungen in Deutschland und auch die erste neurologische Spezialklinik. Völler nahm sich eine Einrichtung in Rom zum Vorbild und gewann Königin Elena als Schirmherrin. 1965 übernahm sein Sohn Dr. Gerd Völler die Leitung. Er betrieb intensive Forschung und Weiterentwicklung der Behandlung von Parkinson-Patienten, sodass die Klinik ihren Ruf als Spezialklinik ausbauen konnte. Seit 1980 gehört die Klinik zu den Paracelsus-Kliniken Deutschland. Sie verfügt über 120 Betten. Rund 2500 Patienten kommen jährlich. Laut Fokus zählt sie zu den Top-Adressen „Deutschlands beste neurologische Kliniken“.
Kontakt:
Paracelsus-Elena-Klinik,
Klinikstraße 16,
34128 Kassel,
Telefon 0561/60090,
Internet: www.paracelsus-kliniken.de/kassel.
Interessenten für die Teilnahme an Studien können sich melden unter:
Telefon: 0561/600169.
200 Jahre Morbus Parkinson
Es ist eine Krankheit, die nicht heilbar, aber therapierbar ist: Morbus Parkinson. Vor 200 Jahren wurde die Schüttellähmung erstmals von dem britischen Mediziner James Parkinson beschrieben. Bei Morbus Parkinson kommt es zu einem vorzeitigen, vermehrten Verlust bestimmter Nervenzellen im Gehirn. Besonders betroffen sind Zellen, die den lebenswichtigen Nervenüberträgerstoff Dopamin produzieren. Die Folge: Alltägliche Fähigkeiten und Bewegungsabläufe wie das Gehen, die Feinmotorik und das Sprechen werden beeinträchtigt. Typische Symptome sind Bewegungsarmut, Zittern, Muskelsteifheit, Gang- und Gleichgewichtsstörungen, Sprech- und Schluckprobleme. Derzeit sind in Deutschland rund 300 000 Menschen erkrankt, in Europa beläuft sich die Zahl auf mehr als ein Million. Durchschnittlich sind die Betroffenen 60 Jahre alt oder älter. Doch Parkinson kann schon viel früher auftreten.
(Foto: Paracelsus-Elena-Klinik, Helga Kristina Kothe)
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